Eine Kulturgeschichte des Wallis

Dauerausstellung

Über tausend Originalobjekte, ergänzt mit Modellen und multimedialen Präsentationen, erwarten Sie im Geschichtsmuseum Wallis und schildern, wie sich das Gebiet des heutigen Wallis über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Zudem ist der Standort des Museums selbst ein aussergewöhnliches Kulturerbe: der mittelalterliche Burgflecken Valeria.

Die Dauerausstellung lässt Sie in die Kulturgeschichte des Gebiets des heutigen Wallis eintauchen, von den nomadisch lebenden Wildbeutern des Paläolithikums über die prachtvolle Ausstattung der Fürstbischöfe im Mittelalter, die reiche Geschichte des Söldnertums und den industriellen Wandel des 19. Jahrhunderts bis zum Ganzjahrestourismus des 21. Jahrhunderts.

Im Labyrinth der ehemaligen Wohnhäuser der Chorherren führt der chronologische Rundgang durch die Geschichte des Wallis, und jeder der 27 Ausstellungsräume befasst sich mit einem speziellen Themenbereich. Die Gebäude zu beiden Seiten des Empfangsbereichs bieten je einen Rundgang: der eine reicht von der Urgeschichte bis zum Mittelalter, der andere von der Moderne bis in die Gegenwart. Der letzte Raum macht deutlich, dass die Geschichte weitergeschrieben wird und dass wir alle Akteurinnen und Akteure sind.

Im Geschichtsmuseum entdecken Sie eine Region, die seit jeher von verschiedenen Kulturen geprägt ist. Dies liegt daran, dass das Wallis an wichtigen Durchgangsrouten mitten in Europa liegt und dass sich viele Walliser in den benachbarten Ländern engagierten, insbesondere als Söldner. Der Rundgang gibt Ihnen wertvolle Einblicke, dank denen Sie entschlüsseln können, warum das Wallis so ist, wie Sie es nach Ihrem Besuch auf Valeria antreffen.

Die ausgestellten Objekte bezeugen die reiche Vielfalt an menschlichen Tätigkeiten inmitten der Alpen und den regen Austausch über die Berge hinweg. Gewisse äusserst seltene, ja einzigartige Stücke sind an sich schon einen Besuch wert, wie das Mobiliar oder die Waffen aus dem Mittelalter. Auch der Standort des Museums lässt Sie ins Mittelalter eintauchen. Erleben Sie einen Augenblick jenseits der Zeit, bevor Sie wieder in den bewegten Alltag zurückkehren.

Der Kirchenschatz

Der frühere Archivraum im Westanbau der Basilika beheimatet ausgewählte Objekte, welche die ununterbrochene Präsenz des Domkapitels Sitten auf Valeria seit nahezu tausend Jahren bezeugen. Diese Objekte, welche mit der Geschichte dieses Orts verbunden sind, umfassen eine grosse Vielfalt an alten Techniken und Materialen: Gemälde, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten, Textilien, Glasgemälde. Sie zeigen das Kunsthandwerk eines ganzen Jahrtausends, von einer Dalmatika aus dem Nahen Osten aus dem 11. Jahrhundert, in die Reliquien eingehüllt wurden, über kleine Taschenreliquiare des ausgehenden Mittelalters und ein üppiges Barockgemälde des heiligen Johannes Nepomuk, zu einem Kelch, einem Geschenk von Papst Johannes-Paul II. von Ende des 20. Jahrhunderts.

Die neolithischen Stelen von Petit-Chasseur

Die Nekropole von Petit-Chasseur ist ein aussergewöhnliches Zeugnis der europäischen Urgeschichte und einer der bekanntesten neolithischen Bestattungsplätze des Alpenraums. Dreizehn megalithische Gräber, die imposantesten darunter Dolmen, waren vor rund 5 000 Jahren westlich der heutigen Stadt Sitten von Hirtenbauern errichtet worden. Während über tausend Jahren wurde der Bestattungsplatz genutzt, bevor er um 1600 v. Chr. aufgegeben wurde und schliesslich vollständig aus der Erinnerung verschwand – bis zu seiner Wiederentdeckung durch Archäologen im Jahr 1961.

Über 30 Grabstelen wurden zutage gebracht. Darauf abgebildet sind Clanchefs und hochrangige, mit reichem Schmuck ausgestattete Frauen, welche der Elite dieser Gemeinschaft angehörten, die zu dieser Zeit im Rhonetal ansässig war. Ursprünglich waren die Stelen in der Nähe der Gräber errichtet worden, doch die meisten waren in einem Ritual zerbrochen und in der Folge als Baumaterial für andere Gräber wiederverwendet worden. Sie sind aussergewöhnliche Zeugnisse der neolithischen Kunst. Mithilfe von Hammersteinen und Steinmeisseln ist es den urgeschichtlichen Handwerkern gelungen, bemerkenswerte Details von Bogen, Pfeilen, Dolchen, Gürteln, Schmuck und Kleidung herauszuarbeiten.

Diese Schätze der Kunst der Urgeschichte im Alpenraum warten zurzeit in Transportkisten verpackt im Lager darauf, dass das Gebäude neu eingerichtet und ihnen ab Frühling 2026 einen angemessenen Rahmen bieten wird.

Events und Termine

Am ersten Wochenende des Monats sind die Museen gratis!
Freier Eintritt in die Walliser Kantonsmuseen und kostenlose Aktivitäten
Siehe die vollständige Agenda

Sonntag, 18. Mai 2025
Schlösser und Museen in Feierlaune
Freier Eintritt und kostenlose Aktivitäten
Vollständiges Programm folgt in Kürze

Sonntag, 5. Oktober 2025
9. Schweizer Schlössertag
Vollständiges Programm folgt in Kürze

Samstag, den 8. November 2025
Nacht der Museen
Freier Eintritt und kostenlose Aktivitäten
Vollständiges Programm folgt in Kürze

Publikation

Empfang von Schulklassen

Praktische Informationen

Geschichtsmuseum Wallis
Mittelalterliches Burgdorf von Valeria – 1950 Sitten
Di-So: 11-17 Uhr (Mo-So: 18 Uhr von Juni bis September).
Freier Eintritt am ersten Wochenende des Monats

Medieninfos

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